Der Einfluss von Filmkritiken auf das Verhalten der Kinobesucher ist noch immer umstritten. Diese Studie betrachtet ihn aus einer sozialen Perspektive: Durch das Konzept der Meinungsführerschaft wird eine Verbindung zur interpersonalen Kommunikation hergestellt, um die Rolle der Filmkritik in der gemeinschaftlichen Filmauswahl und der Mundpropaganda zu untersuchen. Dazu wird das Modell des Mehrstufenflusses der Kommunikation auf die Filmkritik angewandt und mit einer standardisierten Online-Befragung unter 682 Kinogängern empirisch geprüft. Die Ergebnisse stützen das Modell teilweise: Die hochinvolvierten und einflussreichen Meinungsführer sind sehr affin für Presse- und Online-Filmkritiken und bringen sie dementsprechend oft in kinobezogene Gespräche ein. Das stärkt die Relevanz der Filmkritik – ihr Einfluss profitiert davon allerdings nur begrenzt, denn die Wirkung ihrer Urteile wird eher aus dem Kommunikationsfluss herausgefiltert als die vermittelten Informationen.
Die Stimme der Filmkritik
Eine empirische Studie zur Rolle von Filmkritiken in der interpersonalen Kommunikation über Kinofilme