Die theoriegeleitete empirische Forschungsarbeit untersucht, welche Gründe aus Sicht der Führungsebene von Medienorganisationen für die Reorganisation der journalistischen Organisationen (Redaktionen) bestehen und in welchem Kontext der Reorganisationsprozess gesehen werden kann.
Mit der Digitalisierung und der sich vergrößernden Anzahl von Ausspielkanälen für Nachrichten haben sich das Selbstverständnis journalistischer Arbeit, die Arbeitsweisen und die Finanzierungsmöglichkeiten von Medienorganisationen verändert. Auf diesen Umstand reagieren Geschäftsführungen von Medien- und Journalismusorganisationen auch mit (Ver-) Änderungen von Strukturen im Bereich der Redaktion. Die Arbeit rekonstruiert zentrale Aspekte dieses aktuellen Phänomens mithilfe der Methode des Experteninterviews und der qualitativen Inhaltsanalyse. Die Interviewpartner stammen aus den Führungsebenen von österreichischen Qualitätsmedien und einem Interessensverband.
Die Reorganisation von Redaktionen erfolgt aus der Sicht der Experten aus wirtschaftlichen und publizistischen Gründen. Das Refinanzierungsproblem von privatwirtschaftlich geführten Medienorganisationen kann durch eine Einzelmaßnahme, wie sie die Reorganisation der Redaktion darstellt, nicht umfassend gelöst werden. Um die demokratiepolitische Funktion der Institution Medien zu sichern, werden Überlegungen zu Finanzierungsmodellen angestellt. Dabei wird (auch) eine stärkere Beteiligung von staatlicher Seite ins Spiel gebracht.
Die Rolle der Führungsebene in der Reorganisation von Redaktionen
Unter besonderer Beachtung österreichischer Qualitätsmedien