Seit Ende 2014 stehen die Medien selbst immer wieder in den Schlagzeilen und werden kritisiert. Die Debatte um das Vertrauen in und die Glaubwürdigkeit von Medien hat sogar eine eigene Bezeichnung für dieses Phänomen hervorgebracht: Medienverdrossenheit. Populistische Gruppierungen wie Pegida und die AfD äußern sich dabei besonders negativ über Medien. Durch die Verwendung des Begriffs Lügenpresse heizen sie die öffentliche Diskussion über Medienverdrossenheit sogar noch weiter an.
Diese soeben beschriebene Beobachtung führt durch theoretische Herleitungen zu folgender Annahme: Populistische Bürger sind medienverdrossener als ihre Mitbürger. Da Medienverdrossenheit in der Wissenschaft allerdings noch kaum untersucht wurde, dient die vorliegende Arbeit neben der Überprüfung dieser Annahme auch der Erarbeitung eines Modells und somit der Definition von Medienverdrossenheit. Zur Untersuchung des Forschungsinteresses wurde eine quantitative Onlinebefragung gewählt.
Die Ergebnisse der Arbeit zeigen tatsächlich einen Zusammenhang zwischen der populistischen Einstellung einer Person und ihres Verdrossenheitsgefühls gegenüber Medien auf. Die Annahme, dass populistische Bürger medienverdrossener sind als ihre Mitbürger, kann demnach bestätigt werden. Ob die populistische Einstellung auch die Ursache der Medienverdrossenheit ist oder genau das Gegenteil der Fall ist, kann diese Arbeit nicht zeigen.
Die Presse lügt!
Sind populistische Bürger medienverdrossener als ihre Mitbürger? Ein Vergleich.