Tageszeitungen sind vielerorts die einzig verfügbare Quelle lokaler Informationen und somit eine wichtige Grundlage für die kommunale politische Beteiligung ihrer Leser. Vor diesem Hintergrund aktualisiert die Arbeit die Frage nach der Qualität lokaler politischer Berichterstattung. Bis in die 1990er Jahre hinein sind entsprechende Studien relativ regelmäßig erstellt worden und attestierten praktisch immer große Defizite. Danach aber hat sich auf dem Gebiet der Lokalzeitungsforschung eine „zeitliche Forschungslücke“ aufgetan, die die Arbeit schließt.
Die normative Untersuchung wendet ein neues, zweiteiliges Konzept partizipationsbezogener Qualität an. Gefragt wird zum einen, so wie in früheren Studien, ob die Berichterstattung geeignet ist, zur Partizipationskompetenz der Leser beizutragen, sie also zu politischer Beteiligung zu befähigen. Zum anderen wird jedoch unter Einbezug von Wirkungstheorien der mögliche Beitrag zur Partizipationsbereitschaft beleuchtet, also ein motivierender Effekt. Zu diesen beiden Zielwerten werden jeweils Qualitätsmerkmale gebildet und in inhaltsanalytische Kategorien überführt.
Tatsächlich fördert die Untersuchung der politischen Berichterstattung dreier Dortmunder Tageszeitungen differenzierte Qualitätsunterschiede zutage. Die Blätter zeigen unterschiedliche Stärken- und Schwächenprofile, erfüllen jedoch alle die meisten Qualitätsstandards in hinreichender Weise. So trägt die Arbeit auch zur Rehabilitation der viel gescholtenen Lokalzeitungen bei.
Die partizipationsbezogene Qualität von Lokalzeitungen
Eine vergleichende Inhaltsanalyse der lokalen Politikberichterstattung dreier Tageszeitungen als Grundlage für die kommunale politische Beteiligung ihrer Leser