Ziel der Arbeit war es, die „Pariser Zeitung“ vorzustellen. Sie war Teil eines Programms der Reichsleitung für die Presse der NSDAP, die in allen besetzten Gebieten Zeitungen gründete. Ihre Aufgaben waren die „Information“ der Besatzer und die propagandistische Gewinnung der französischen Bevölkerung. Die „Pariser Zeitung“ erwies sich dabei als höchst professionell gestaltete Tageszeitung, wobei sie von allerlei Ausnahmegenehmigungen profitierte (z. B. Papierzufuhr). Ihr Erscheinungsbild war weitgehend deutsch (Aufmachung, Anzeigen etc.)
Besonders wichtig ist der Nachweis des deutsch-französischen Charakters des Blattes, der in der Literatur übersehen wurde. Das Blatt enthielt von Anfang an französische Artikel, deren Anteil stetig wuchs. Bald wurden zwei Ausgaben veröffentlicht, einer mehrheitlich deutsche und eine zum Schluß mehrheitlich französische. In den Jahren 1943/44 noch eine vollständig französische Wochenzeitung gleichen Namens herausgebracht. Dazu gab es viele französischer Mitarbeiter.
Vier Jahre lang bemühten sich die Verantwortlichen, ihre Aufgabe zu erfüllen, indem sie sich stets streng nationalsozialistisch, aber nie populistisch oder hetzerisch gaben, die nationalsozialistische Weltanschauung mittels gefälschter Tatsachenberichte und antisemitischer Propaganda verbreiteten, die deutsche Definition von Kollaboration mit dem Ziel einer Einordnung Frankreichs in ein neues, „NS-deutsches“ Europa unterstützten – unter Ausgrenzung des Vichy-Regimes.
Die „Pariser Zeitung“ (1941-44)
"Publizistische Wehr des Reiches" im besetzten Frankreich