NZZ.at ist der Versuch, sich als rein digitales Nachrichtenmedium, mit Abonnements zu erhalten. Die „Neue Zürcher Zeitung“ finanzierte das Projekt bis es auf eigenen Füßen stehe. Für die Magisterarbeit begleitete ich das Online-Projekt drei Monate lang als aktiver, teilnehmender Beobachter. Außerdem führte ich fünf Interviews mit RedakteurInnen des Onlinemediums. Die Forschungsfragen behandeln Unternehmensentwicklung, Entscheidungskultur und redaktionelles Selbstverständnis. NZZ.at befand sich im Sommer 2015 im Übergang von der Startphase hin zu einem differenzierten Unternehmen. Das war von innerredaktionellen Konflikten begleitet. Die Entscheidungen variierten von demokratisch bis hin zu streng hierarchisch. Offene Entscheidungen bereiteten Probleme und die Redaktion wünschte sich konkrete AnsprechpartnerInnen. Das politische Wertespektrum in der Redaktion reichte von ÖVP-nahe bis links. Dazu kamen katholisch oder gesellschaftsliberal. Verglichen mit den durchschnittlichen österreichischen JournalistInnen, sind die NZZ.at-Redakteure jünger, besser gebildet, aber schlechter bezahlt. Die Magisterarbeit lässt sich unter das Dach der Journalistik zusammenfassen und gibt einen Einblick in ein mutiges neues Onlineprojekt.
Die NZZ.at: Online – Abo – Journalismus.
Eine qualitative Begleitforschungsstudie zu Unternehmensentwicklung, Entscheidungen und redaktionellem Selbstverständnis.