Die EU hat einen großen Einfluss auf das Leben jedes Einzelnen. Viele deutsche Gesetze beruhen auf Entscheidungen aus Brüssel. Doch die mediale Reaktion darauf ist unzureichend, obwohl sie es ist, die das politische Geschehen vermittelt.
Dafür können drei Akteursgruppen verantwortlich gemacht werden: Die Vertreter der EU, die Korrespondenten in Brüssel und deren Heimatredaktionen. Innerhalb dieser Gruppen gibt es verschiedene Bemühungen, Wissen über das politische Geschehen in Brüssel zu vermitteln. So ist das von den Medien oft als das unwichtigste gesehene Organ, das Parlament, um eine gute Öffentlichkeitsarbeit bemüht, die Kommission und die Räte dagegen nicht. Besonders die Korrespondenten in Brüssel möchten ausgewogen über die EU berichten. Allerdings sind die Redaktionen in Brüssel unterbesetzt, außerdem identifizieren sich die Journalisten stark mit der EU, so dass eine möglichst objektive Berichterstattung teilweise nicht möglich ist. In den Heimatredaktionen fehlt es oft an der nötigen EU-Expertise, um gelieferte Berichte richtig einordnen zu können.
In der Arbeit werden, basierend auf einer ausgewogenen Betrachtung der Gruppen, Vorschläge erarbeitet, durch deren Umsetzung die Berichterstattung über die EU verbessert werden kann. So sollte die Kommission ihre Öffentlichkeitsarbeit professionalisieren, die Korrespondenten sich ihre Agenda nicht mehr so stark von der Politik vorgeben lassen und die Heimatredaktionen die Platzierung von EU-Themen zu überdenken.
Die Europäische Union und ihre Öffentlichkeit
Wie deutsche Journalisten zu einem transparenteren Europa beitragen können