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Die Entwicklungen des Medienfußballs im Fernsehen in Deutschland und ihre Wirkung auf die Zuschauerbindung

In den vergangenen Monaten herrschte große Dynamik im Bieterkampf um internationale Fußball-Übertragungsrechte. Etablierte Pay-TV-Sender erhalten neue Konkurrenz durch Streaming-Anbieter. Solche Bewegungen dürften sich in den kommenden Monaten auch hierzulande entwickeln, wenn die Deutsche Fußball-Liga das Wettbieten um die neue Rechteperiode ab 2021/22 eröffnet.

Dieser aktuellen Thematik widmet sich die vorliegende Bachelor-Arbeit: Sie untersucht, wie sich die Entwicklungen des Fußball-Fernsehens in Deutschland auf die Zuschauerbindung auswirken. Dabei erfasst der Autor in einer quantitativen Online-Befragung zunächst die Perspektive der Fußballfans. Zusätzlich kommen Experten aus den ersten beiden deutschen Bundesligen in qualitativen Leitfadeninterviews zu Wort. Im Fokus stehen insbesondere die Ziele der beiden Befragungsgruppen hinsichtlich der weiteren Entwicklungen im deutschen Fußball-TV-Markt.

Die Ergebnisse weisen ein bereits aktuell vorhandenes Spannungsfeld zwischen Faninteressen, Rechteinhabern und der von den Vereinen anvisierten Einnahmenmaximierung auf. Während sich die Fans einen zentralen Pay-TV-Anbieter für sämtliche Bundesliga-Spiele und mehr Free-TV-Übertragungen wünschen, versuchen die Clubs eine Balance zwischen Medialisierungstendenzen und fanverträglichen Rahmenbedingungen zu schaffen. Dieser Drahtseilakt könnte sich durch das erwartete verstärkte Eindringen von Streaming-Diensten innerhalb der nächsten Rechteperiode weiter zuspitzen.