Im Zentrum der Arbeit steht Trimedialität im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Sparmaßnahmen und technologische Entwicklungen haben in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass Redaktionen in „trimediale Newsrooms“ umstrukturiert wurden. Die Auswirkungen einer solchen Zusammenlegung auf die journalistische Qualität, die gerade im öffentlich-rechtlichen Rundfunk zentral ist, sollten im Rahmen dieser Arbeit geklärt werden.
Beispielhaft für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk wurde Radio Bremen untersucht. Der ARD-Sender ist Vorreiter für trimediales Arbeiten im deutschsprachigen Raum. Für die theoretische Fundierung wurden die Systemtheorie und „Akteur-im-System“-Ansätze herangezogen. Mittels publizistikwissenschaftlicher Fachliteratur konnten die speziell zur Qualitätsprüfung trimedialen Journalismus ausgewählten Kriterien operationalisiert werden. Als Methode kam eine Kombination aus teilnehmender Beobachtung und Leitfaden-Interviews zum Einsatz.
Es zeigte sich, dass die Qualität der Berichterstattung durch ein mangelhaft funktionierendes trimediales Redaktionssystem gefährdet werden kann. Auch die lange Bearbeitungskette im trimedialen Workflow, fehlende Rückzugsmöglichkeiten im Newsroom und die mangelnde Motivation der JournalistInnen, trimedial zu arbeiten, können sich negativ auswirken. Unbeeinflusst bleiben hingegen Aktualität und Meinungsvielfalt. Für die Themenvielfalt und den Informationsaustausch scheint Trimedialität sogar eine Bereicherung darzustellen.