transfer 14(4) » Journalismus

Der Nutzwertjournalismus

Die Zeitung berichtet über den Waschmaschinentest; die Computerzeitschrift zeigt Schritt für Schritt, wie man das Multifunktionsgerät einrichtet; die Doku-Soap beobachtet eine Familie mit verhaltensauffälligen Kindern und dokumentiert die Therapie – seit jeher unterstützen Medien die Menschen mit Hinweisen, Tipps und Ratschlägen in ihrem konkreten Alltag. Der Ratgeber-, Service- oder Verbraucherjournalismus, hier unter dem Oberbegriff Nutzwertjournalismus zusammengefasst, hat eine Vielzahl spezifischer Präsentationsformen angenommen.
Vor dem Hintergrund zunehmender Einflüsse durch Public Relations untersucht die Arbeit die Funktionalität des Nutzwertjournalismus für Rezipienten wie auch für gesellschaftliche Verständigungsprozesse. Sie analysiert weiter Rollenverständnis und Rahmenbedingungen des Nutzwertjournalismus und definiert ihn als einen von anderen Journalismus-Gattungen abzugrenzenden Typ.
Darauf aufbauend entwickelt sie einen integrativen Forschungsansatz, mit dem sie Kommunikatorabsichten, Medieninhalte sowie Nutzung und Wirkung bei den Rezipienten untersucht und in eine Theoriediskussion einbettet. Sie ermittelt einerseits spezifische Funktionen, die sich mit dem einzelnen journalistischen Beitrag verbinden (Appell-, Problemdiagnose-, Problemlösungs- und Warnfunktion) – und andererseits eine normativ zu begründende Rolle, die dem Nutzwertjournalismus eine integrale Funktion zuschreibt (Beratung, Verbraucherschutz, Surveillance und Service).

Die Arbeit wird – voraussichtlich am 15.12.2010 – im Herbert-von-Halem-Verlag publiziert: http://halemverlag.lookingintomedia.com/shop/product_info.php/products_id/231.