Ausgehend von W. Heitmeyers Theorie, dass Fremdenfeindlichkeit unabhängig von der politischen Einstellung auftritt und durch die Ideologie der Ungleichwertigkeit bedingt ist, wurde eine Sekundäranalyse einer sachsenweiten Telefonbefragung vorgenommen. Dabei sollten Einflussfaktoren auf fremdenfeindliche und antidemokratische Einstellungen identifiziert werden.
Nicht erst seit T. Sarrazins Buch „Deutschland schafft sich ab“ scheint Fremdenfeindlichkeit gesellschaftsfähig geworden zu sein. Dabei ist es nicht einfach eine klare Definition zu führen, was überhaupt ethnisch, sexuell oder religiös als „fremd“ anzusehen ist.
Aus der Befragung waren zwei Items dafür hilfreich. Die Aussagen für „Zuzug von Ausländern regulieren“ und „das Deutsche rein halten und Völkermischung verhindern“ wurden bewertet und die Befragten hinsichtlich ihrer Wahlabsicht, sowie nach verschiedenen soziodemographischen Merkmalen gruppiert.
Es zeigte sich wie zu erwarten eine Dominanz der Fremdenfeindlichkeit innerhalb der rechten Parteien, aber auch in allen anderen Parteien waren (zu meist männliche) Befürworter zu finden. Neben der aus Desintegration und Deprivation resultierenden Unzufriedenheit wurde auch ein Überlegenheitsanspruch aus wirtschaftlicher Dominanz als Einflussfaktor auf fremdenfeindliche und antidemokratische Einstellungen identifiziert. Jedoch werden diese erst aktiviert, wenn eine entsprechende Ideologie zur Verfügung steht und gesellschaftliche Akzeptanz wahrnehmbar ist.
Der Mohr hat seine Arbeit getan, der Mohr kann gehen
Sekundäranalyse einer sachsenweiten, repräsentativen Befragung von Einflussfaktoren auf antidemokratische und fremdenfeindliche Einstellungen