Immer mehr Jugendliche und junge Erwachsene leiden unter der Angst nicht überall dabei sein zu können und Gelegenheiten zu verpassen, der Fear of Missing Out. Im Zeitalter der sozialen Medien tragen Status-Updates und Posting dazu bei, diese Angst zu kompensieren. Das führt zu einer verstärkten Nutzung der sozialen Plattformen, unter der häufig die Interaktionen in der realen Welt leiden. Das Gegenüber wird aufgrund der Smartphone-Nutzung brüskiert – es kommt zu Phubbing. Das Ziel in der vorliegenden Arbeit ist es zu beantworten, ob und inwiefern die Beziehungsstärke zum Interaktionspartner das Verhältnis von Fear of Missing Out und Phubbing beeinflussen kann. Dazu wird die folgende Forschungsfrage gestellt: „Inwiefern wirkt sich die Beziehungsstärke zum Interaktionspartner bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf den Zusammenhang zwischen Fear of Missing Out und Phubbing-Verhalten aus?“.
Innerhalb der theoretischen Aufarbeitung der Konzepte Fear of Missing Out, Phubbing und Beziehungsstärke konnten diese mittels theoretischer Begründungen aufgearbeitet werden. Hilfe leisteten dabei unter anderem der Uses- and Gratifications-Ansatz, das Persönlichkeitsmodell der Big Five und die Theorie der starken und schwachen Beziehungen.
Um die Forschungsfrage zu beantworten, wurde ein standardisierter Fragebogen entwickelt, indem Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 14 bis 26 Jahren anhand verschiedener Skalen Auskunft über die zu messenden Variablen (Fear of Missing Out, Phubbing-Verhalten, Beziehungsstärke) und deren Kontrollvariablen (Smartphone- und Social Media-Nutzung, Big Five Persönlichkeitsmodell) gaben.
Mittels linearer Regression und Moderationsanalyse wurde deutlich, dass eine höhere Angst, etwas zu verpassen mit einem stärkeren Phubbing-Verhalten einhergeht. Ein moderierender Einfluss der Beziehungsstärke auf diesen Zusammenhang konnte nicht gefunden werden. Lediglich wurde über die Hypothesen hinausgehend festgestellt, dass ein schwächeres Beziehungsverhältnis mit einem stärkeren Phubbing-Verhalten einhergeht. Dieses Ergebnis ist hinsichtlich des theoretischen Hintergrundes, der ein gegensätzliches Ergebnis zeigt, überraschend. Weiterführende Studien in diesem Bereich könnten den Zusammenhang im Hinblick anderer Moderatoren betrachten.