Die Musikwirtschaft sieht sich seit Aufkommen der digitalen Netzwerkmedien in einem ökonomischen Verlustgeschäft. Dass jedoch ein veränderter Umgang mit Medien seit jeher zu einem neuen Kulturverständnis mit dennoch breiterer Wertschöpfung führte, lässt sich an einer historischen Aufarbeitung darlegen. Am Beispiel der neuen Mittel – jenen Kollaborativ-Plattformen – wird erörtert, welche Erfahrungen im Prozess der Co-Creation tiefgreifende Werte entstehen lassen. Um dieser transdisziplinären Betrachtungsweise aus Kulturwissenschaft und Musikwirtschaft nachgehen zu können, setzt die Arbeit mit einer Triangulation an: Quantitative und qualitative Aussagen der Kollaboratoren werden mit qualitativen Inhaltsanalysen zweier Plattformen verbunden, um das Erfahrungsumfeld abzustecken und Schöpfung von Wert zu begründen. Mit den historischen Erkenntnissen ist so eine strategische Vorausschau zu strukturellen Veränderungen bisheriger Rollenverständnisse, Wertschätzungsprozesse und Ausbreitung von Musik möglich.