transfer 21(4) » Sonstiges

Der Kommunikationsbegriff in der deutschen Kommunikationswissenschaft

Eine Diskursraumanalyse anhand von exemplarischen Kommunikationsbegriffen

Der Ausgangspunkt der Kommunikationswissenschaft ist die Kommunikation. Jedoch ist in wissenschaftlichen Arbeiten der Kommunikationsbegriff häufig nicht eindeutig definiert. Deshalb und aufgrund der vielen fachlichen Teildisziplinen sind die Begriffe sehr heterogen. Aus dieser Beobachtung erwuchs das Forschungsinteresse an dem Kommunikationsbegriff in der deutschen Kommunikationswissenschaft.
Zur Bearbeitung des Themas wurde ein induktives Verfahren aus Ansätzen der qualitativen Inhaltsanalyse und Überlegungen der Diskursanalyse angewendet. So entstand ein Diskursraum, der aus verschiedenen divergenten und für das Fach relevanten Begriffen resultierte. Dazu wurden die Begriffe von Shannon/Weaver, Habermas, Luhmann und Watzlawick ausgewählt und anhand von elf Betrachtungsmerkmalen analysiert und miteinander ins Verhältnis gesetzt. Eine anschließende Reflexion über den jeweiligen Kommunikationsbegriff bei Maletzke und Buber machte deutlich, dass die Diskursraumanalyse anschlussfähig war und nach wie vor ist.
Die Arbeit hat begriffliche Gemeinsamkeiten und differenzierte (graduelle) Unterschiede ausgemacht. Als Gemeinsamkeit wurden u. a. die Elemente Sender, Empfänger etc. kenntlich gemacht. Dagegen zeigte sich beispielsweise ein bedeutsamer Unterschied zwischen Luhmanns Ziel des Verstehens und Habermas‘ Ziel der Verständigung. Bubers Unterscheidung zwischen der Subjekt-Subjekt-Relation und der Subjekt-Objekt-Relation ergab weiterführende Ansätze, Kommunikation zu analysieren.