In dieser Arbeit wurde das Rollenverständnis von Boulevardjournalisten im Vergleich zu dem der Informationsjournalisten untersucht. Die Frage ist insofern relevant, da Boulevardjouranlisten häufig in einem schlechten Licht dargestellt werden, obwohl die Nutzung von Boulevardmedien in Deutschland stetig zunimmt. Es bleibt daher zu untersuchen, ob Boulevardjournalisten durch ihre Berichterstattung andere Ziele verfolgen, als die Kollegen aus den Qualitätsmedien.
Das Selbstverständnis wurde durch ein qualitatives Leitfadeninterview untersucht, um in einem bisher wenig untersuchten Forschungsfeld neue Erkenntnisse zu gewinnen. Die festgelegten Kategorie wurde durch offene Fragen abgefragt, gleichzeitig wurden empirisch bestätigte Rollenbilder der Informationsjournalisten angesprochen
Die Ergebnisse zeigen, dass das Rollenverständnis sehr vielfältig ausgeprägt ist. Beide Gruppen von Journalisten sehen in der Informations- und Ratgeberrolle ein wichtiges Ziel. Daneben dient bei den Boulevardjournalisten die Unterhaltung als Basis. In der Tatsache, dass sich Boulevardjournalisten, im Gegensatz zu den Informationsjournalisten weniger als Kontrolleur von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sehen, unterscheiden sich die Gruppen stärker.
Um dem negativ behafteten Bild des Boulevardjournalisten entgegenzuwirken, bleibt festzuhalten, dass für eine Abgrenzung von „gutem“ und „schlechtem“ Journalismus gezielt nach Inhalten unterschieden werden muss.
Das Selbstbild von Boulevardjournalisten
Eine qualitative Analyse ausgewählter Fallbeispiele