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Das Rollenselbstverständnis von Journalisten mit muslimischem Migrationshintergrund

Journalisten mit Migrationshintergrund sind in Deutschland längst in einflussreichen journalistischen Positionen angekommen. Da sie ihr spezieller (Migrations-) Hintergrund von deutschen Journalisten unterscheidet, stellt sich die Frage, ob sich dieser auch in spezieller Art und Weise auf ihr Rollenselbstverständnis und damit auf ihre journalistische Arbeit auswirkt.
Derzeit leben circa vier Millionen Muslime in Deutschland. Deshalb setzt sich die Arbeit mit dem Rollenselbstverständnis von Journalisten, die aus muslimisch geprägten Ländern abstammen, auseinander und schließt damit eine Forschungslücke.
Dabei lauten die zentralen Fragestellungen: Welches Rollenselbstverständnis haben Journalisten mit muslimischem Migrationshintergrund und wirkt sich die Herkunft dieser Journalisten auf ihr Rollenselbstverständnis aus?
Die Verknüpfung von Rollenselbstverständnis-, Habitus-, sowie Diasporakonzept bilden den theoretischen Rahmen für die Durchführung qualitativer Leitfadeninterviews mit Journalisten mit muslimischem Migrationshintergrund.
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass sich die Herkunft auf das Rollenselbstverständnis auswirken kann. Darüber hinaus werden die Thesen aufgestellt, dass Journalisten mit starkem Bindungsgefühl zu Diaspora und Herkunft zu einem anwaltschaftlich-aktiven Rollenselbstverständnis tendieren und dass ein starkes Bindungsgefühl zu Diaspora und Herkunft in Konflikt mit einem neutralen Selbstverständnis steht.