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Das ORF RadioKulturhaus – der Kulturstandort Argentinierstraße als Schnittstelle zwischen öffentlich-rechtlichem Rundfunk und seinem Publikum

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem ORF RadioKulturhaus als Schnittstelle zwischen dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk und seinem Publikum. Nach einer theoretischen Auseinandersetzung mit den Begriffen „öffentlich-rechtlicher Rundfunk“ und „Public Value“ wird der Konzern ORF eingehend betrachtet. Ein Überblick über die Unternehmenshistorie sowie die gewissenhafte Auseinandersetzung mit dem ORF-Gesetz bilden die Grundlage, um im zweiten Teil der Arbeit im Detail auf die Veranstaltungsstätte ORF RadioKulturhaus einzugehen. So wird die historische Entwicklung von der ersten Idee der Einrichtung eines Veranstaltungszentrums im Funkhaus Wien in der Mitte der neunziger Jahre des letzten Jahrhunderts über die Gründung im Jahr 1997, die Etablierung in den Nullerjahren bis zum aktuellen Betrieb nachgezeichnet, immer mit einem Blick auf den öffentlich-rechtlichen Auftrag, den der ORF zu erfüllen hat.
Als Quellen dienen in erster Linie vier umfassende ExpertInneninterviews sowie interne Aufzeichnungen, weiterhin die Künstlerischen Bilanzen des ORF Radio-Kulturhauses und Presseaussendungen der Hörfunkdirektion.
Zusammenfassend ist zu sagen, dass es das RadioKulturhaus als eigenständige Veranstaltungsstätte innerhalb des ORF-Konzerns nicht zwangsläufig bräuchte, damit der ORF seinem gesetzlich geregelten Auftrag gerecht werden kann. Es wird jedoch dargelegt, dass das RadioKulturhaus insgesamt ganz wesentlich dazu beiträgt, jene vielfältigen Aufgaben zu erfüllen, die der Gesetzgeber dem ORF übertragen hat. Dies geht über den öffentlich-rechtlichen Kernauftrag hinaus und umfasst auch den Versorgungsauftrag und den Programmauftrag.