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Claus Peymann. Der Kommunikator

Was und wer bestimmt heute die öffentliche Diskussion?
Was ist in diesem Zusammenhang überhaupt Öffentlichkeit? Wer spricht die ‚wirklich wichtigen Worte‘?
Saxer (1997) schreibt: „Kommunikatoren vorwiegend in Gestalt von Journalisten zu identifizieren, genügt in Gesellschaften, deren unaufhörlich wachsende Komplexität durch einen selber immer komplexeren Quartärsektor Kommunikation mit stets noch anderen Akteuren bewältigt werden muß, immer weniger, und noch weniger, deren Rollenverständnis für die Kommunikatorforschung weiterhin als wegleitend zu übernehmen.“ Es gibt also – neben Journalisten – noch andere Akteure in Arenen und Relaisstationen des öffentlichen Kommunikationsforums.


Warum konnte etwa ein Theaterdirektor, in diesem Fall Claus Peymann, derartig starke öffentliche Aufmerksamkeit auf sich ziehen? Warum konnte (und kann) er das vor allem, und gerade, in Österreich? Warum gelingt das Akteuren in ähnlichen Schlüsselpositionen der Kunst ebenso – oder eben gar nicht? Was macht Claus Peymann zu diesem „Mediengenie“ (BÜHNE, November 1991)?
Über welche Stationen, Eklats und Konflikte konnte er sich diesen Nimbus und dieses Prestige erwerben?
Das sind die Grundfragen, die die Arbeit mit der Methode der ‚dichten Beschreibung‘ (Geertz 1987) zu klären versucht.