Die Obamania hat Amerika ergriffen – und das nicht erst seitdem Barack Obama zum ersten schwarzen Präsidenten der USA gewählt worden ist. Schon zu Wahlkampfzeiten zog der Senator aus Illinois die Massen in seinen Bann.
Die Medien sehen einen Grund seiner Beliebtheit in seinem Charisma. Diese Arbeit geht deshalb der Frage nach, was genau Obamas „Mediencharisma“ ausmacht.
Dazu wird Max Webers Definition der „charismatischen Herrschaft“ anhand von ausgesuchten Beispielen auf Obama angewandt. Anschließend wird Webers Charisma-Begriff dem Medienzeitalter angepasst, indem definiert wird, was unter „Mediencharisma“ verstanden werden soll. Dieser Begriff ist in der sozialwissenschaftlichen Forschung zwar nicht ganz fremd, eine genaue Erklärung existiert bislang aber nicht. Diese Arbeit hilft, diese Forschungslücke zu füllen.
Die Anwendung der Definition von „Mediencharisma“ auf Barack Obama anhand von ausgesuchten Beispielen hat ergeben, dass Obamas „Mediencharisma“ in seinem gepflegten und jungen Erscheinungsbild, seiner auffallenden Mimik und Gestik, seiner einnehmenden Rhetorik und seiner geschickt inszenierten Biografie begründet liegt. Diese Faktoren haben es ihm möglich gemacht, ein positives Image zu inszenieren. All das wäre angesichts der immensen Größe der USA allerdings nicht so wirkungsvoll gewesen, hätte Obama nicht das Fernsehen und das Internet als Charisma-Vermittler genutzt.