Unter Robert Schumann als Herausgeber und Redakteur wurde die „Neue Zeitschrift für Musik“ (NZfM) nach ihrer Gründung 1834 schnell zu einer der wichtigsten Musikzeitschriften ihrer Zeit. Dabei nutzten die Autoren der NZfM verschiedene, teils ungewöhnliche oder neue Darstellungsformen. Die Arbeit untersucht die kommunikativen Prinzipien, auf die sich die Autoren stützen; ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf Texten, die Robert Schumann selbst verfasste.
Eine quantitative Inhaltsanalyse von rund 420 Artikeln, die zwischen 1834 und 1844 in der NZfM erschienen, zeigt auf, dass sich vier vorherrschende Prinzipien unterscheiden lassen: objektivierende, argumentierende, authentifizierende und narrative Artikel.
Die Auswertung der Merkmale der Artikel zeigt, dass die NZfM auf der Schwelle zwischen literarischem und professionellem Journalismus steht: Die Artikel dienen wechselweise literarischen und journalistischen Zwecken; teils setzen die Autoren aber auch literarische Mittel gezielt für journalistische Zwecke ein und schaffen so eine poetische Musikkritik. Dieser narrative Musikjournalismus erscheint für seine Zeit als Beispiel journalistischer Berichterstattung mit innovativen Mitteln. Durch die starke Nutzung von Rezeptionsanreizen und die Betonung der Vermittlung musikjournalistischer Inhalte kann er aber auch für den Musikjournalismus der Gegenwart Anregungen liefern.
„Auch bringen neue Formen neue Ansichten“
Eine Analyse der kommunikativen Prinzipien in der "Neuen Zeitschrift für Musik" unter Robert Schumann 1834-1844.