Die Zeitungen blicken seit einigen Jahren strukturellen Veränderungen entgegen. Neben dem Rückgang der Print-Leserzahlen zwingen schwindende Werbeeinnahmen die Zeitungen dazu, neue Finanzierungsquellen zu erschließen. Eine Möglichkeit ist die Einrichtung sogenannter Paywalls (dt. Bezahlschranken) auf den zeitungseigenen Webseiten. Damit werden Rezipienten vom Konsum der Online-Inhalte ausgeschlossen, sofern sie kein Entgelt entrichten. Die Forschungslage befindet sich noch im Anfangsstadium. So stellt sich die Frage, welche Zeitungsverlage zu welchen Bedingungen auf welche Art von Paywall setzen. Ziel dieser Arbeit ist daher die Analyse der vorhandenen Strukturen und Muster der Paywalls deutscher Zeitungen. Um den aktuellen Entwicklungstrend nachzuvollziehen, wird auf institutions- und diffusionstheoretische Überlegungen Bezug genommen. Die Analyse selbst baut auf einer Liste des BDZVs auf, welche derzeit 216 Zeitungstitel umfasst. Mittels Sekundäranalysen wird die Übersicht um weitere Faktoren wie beispielsweise die Verlagszugehörigkeit, die verkauften Print-Ausgaben und den Abo-Preis ergänzt. Dabei konnten vor allem Muster hinsichtlich des Verlags-Faktors aufgedeckt werden. Innerhalb eines Verlags bzw. einer Verlagsgruppe wird häufig auf die Implementierung einheitlicher Paywall-Typen gesetzt. Keinen Aufschluss bieten Faktoren wie „Erscheinungsweise“ und „verkaufte Auflage“. Für Erkenntnisse über Strukturen und Strategien wäre hingegen ein Längsschnittdesign notwendig.