Am 25.01.2011 ging die ägyptische Bevölkerung auf die Straße und bewegte letztendlich Hosni Mubarak nach 30jähriger Diktatur zum Rücktritt. Einige Medien berichten von einer Revolution nach Plan, andere von einer anführerlosen Bewegung.
Diese Arbeit untersucht, inwieweit es sich um die Effekte der strukturierten Anpassung an die Medienlogik handelt oder um eine unorganisierte Massenbewegung und Addition individueller Tätigkeiten. Diese theoretischen Positionen werden analysiert. Hierbei dient Simon Cottle als Vertreter der Anpassung sozialer Bewegungen an die Medienlogik. Asef Bayats hingegen geht von unorganisierten Non-Movements aus. Auch die Möglichkeiten und Grenzen des Internets werden beleuchtet.
Anhand der genauen Betrachtung zweier Akteure, welche die beiden Pole repräsentieren – April 6th Youth Movement und die Facebookgruppe We are all Khaled Said; deren Rolle in der Revolution 2011 und deren Internetnutzung und Mobilisierungsmechanismen, zeigt sich, dass die Ägyptische Revolution 2011 als Zusammenführung verschiedener vorher
existenter Gruppen und Bewegungen mit jeweils unterschiedlichen Organisationsgraden zu einer anführerlosen Massenbewegung zu begreifen ist, deren geringe Struktur und unstrategische Vorgehensweise die nötige Flexibilität für den Erfolg ermöglichte.