In der Arbeit wird mithilfe der Feldtheorie Pierre Bourdieus ein neuer Blick auf den „New Journalism“ und zwei seiner Vertreter (Tom Wolfe und Hunter S. Thompson) geworfen. Es wird sowohl das in der Kommunikationswissenschaft selten genutzte Instrument der Feldtheorie diskutiert als auch eine Hilfestellung für eine Definition des „New Journalism“ gegeben – denn für diesen existiert keine eindeutige Definition. Dazu dient eine vergleichende Analyse der beiden Autoren bezüglich ihres Schaffens (opus operatum) und der jeweiligen Vita (modus operandi) im Hinblick auf das Feld des „New Journalism“, in welchem Wolfe und Thompson zwei Pole repräsentieren.
Im Zentrum der komparativen Analyse stehen dabei die Werke „The Electric Kool-Aid Acid Test“ von Wolfe und „Hell’s Angels“ von Thompson; in beiden wird dasselbe Treffen der Hell’s Angels mit Ken Kesey und den Merry Pranksters beschrieben. Ein relevantes Ergebnis der Arbeit ist, dass sich Bourdieus Feldtheorie eignet, um sich dem „New Journalism“ zu nähern: So stellt der „New Journalism“ dem vom Feld bestimmten Journalismus einen vom Akteur bestimmten Journalismus gegenüber. Im Ausblick wird empfohlen, die Feldtheorie in weiteren komparatistischen Analysen innerhalb des „new journalistischen“ Feldes und des journalistischen Feldes beispielsweise in deutschsprachigen Werken anzuwenden.
Hawaii-Hemd und „Hell’s Angels“ vs. weißer Anzug und LSD
Eine Analyse des "New Journalism" von Hunter S. Thompson und Tom Wolfe