Da das Wissen um die öffentliche Meinung für eine demokratische Politik unerlässlich ist und sich die öffentliche Meinung in einem intermediären System bildet, zu dem auch das Medium Internet zählt, ist es für Politiker wichtig, über das dort Artikulierte informiert zu sein. Besonders, weil das Netz einem jeden eine Plattform bietet und direktes Feedback möglich macht. Welche Schlüsse die Parteien daraus für die Praxis ziehen, ist jedoch noch wenig erforscht. Daher beschäftigt sich die Arbeit mit der praktischen Anwendung des Web-Monitorings bei Parteien.
Dazu wurde mit zwei zuständigen Parteimitarbeitern der bayerischen Landesverbände der SPD und Bündnis90/DieGrünen jeweils ein Leitfadeninterview geführt. Der Leitfaden gliedert sich dabei in sieben Unterthemen: 1) Die Kommunikatoren politischer Inhalte im Internet, 2) die Kanäle, auf denen die Inhalte kommuniziert werden, 3) die Praxis sowie 4) die Ziele des Web-Monitorings, 5) die konkrete Organisation, 6) die sich ergebende Handlungsrelevanz und schließlich 7) eine Zukunftseinschätzung der Befragten.
Die Interviews ergeben, dass sich das Web-Monitoring am Anfang seiner Entwicklung befindet und noch keine professionelle Ausprägung gefunden hat. Dennoch sind sich die Parteien über die wachsende Relevanz des Internets im Öffentlichkeitssystem und damit dem Web-Monitoring bewusst, so dass sie ihm eine gesteigerte Bedeutung für die Zukunft beimessen.
Die praktische Anwendung des Web-Monitorings bei Parteien
Ein Blick in den Alltag