Wie werden die Modernisierungs- bzw. Popularisierungsmaßnahmen des Klassikmarktes vom Künstler als ausführendes Organ bewertet; inwiefern nutzt er sie? Die aktuelle, wirtschaftlich prekäre Lage der Klassikbranche und die damit einhergehende Steigerung des Stellenwerts von Kulturmarketing leiten das Thema ein. Veranstalter und Plattenlabels versuchen, die „altmodische“ Musiksparte zu modernisieren und popularisieren. Auch das Phänomen des Klassikstars wird beleuchtet. Qualitative leitfadengestützte Einzelinterviews zeigen, dass der Musiker sich bereits im Studienalter mit der Branchensituation auseinandersetzt, selbst Ideen für alternative Aufführungsformen hat und um den hohen Stellenwert personeller Inszenierung im medialen Zeitalter weiß. Dazu werden die Bewertung und Nutzung der Popularisierung durch die Künstler dargelegt. Personelle Inszenierung und Teilnahme an neuen Aufführungspraktiken sind vorstellbar unter der Prämisse des Autonomie- und Qualitätserhalts der Kunstform Klassik.
Ein Hoch (der) Kultur?
Einstellungen von Musikern zu Popularisierungstrends in der Klassikbranche am Beispiel junger Pianisten - eine explorative Untersuchung