Die Arbeit stellt einen Beitrag zum Training von unter Sprechangst leidenden Personen dar. Dabei üben sie ihre Angst beim Halten von Vorträgen vor einem virtuellen Publikum zu kontrollieren und schrittweise zu reduzieren.
Basierend auf sozialwissenschaftlichen Erkenntnissen bezüglich der nonverbalen Kommunikationskanäle Blick, Mimik, Gestik, Körperhaltung und äußere Erscheinung wurde das Verhalten einer realen Zuhörerschaft (n = 18 Frauen und Männer) während drei frontaler Vortragsszenarien offen beobachtet und dabei deduktiv in 35 Subkategorien eingeordnet sowie in soziale, neutrale und unsoziale Handlungen unterschieden.
Wie die Ergebnisse zeigen, scheint es ein typisches Zuhörerverhalten in frontalen Vortragssituationen zu geben, wie zum Beispiel das Verwenden eines freundlichen oder neutralen Gesichtsausdrucks. Es wurden jedoch auch Verhaltensmuster festgestellt, die als individuelle Handlungen zu bezeichnen sind, wie eine erhöhte Nickfrequenz oder das Praktizieren einer umständlichen Selbstpflege. Zusätzlich konnten kombiniert auftretende Verhaltensmuster registriert werden und auch synchron ausgeführte Handlungen bei Sitznachbarn wurden beobachtet.
Die konzipierte virtuelle Trainingsanwendung soll, zukünftig angewendet in einer flexiblen audiovisuellen Stereoprojektionseinrichtung, das Presence-Empfinden der Trainierenden wie bei einer in-vivo Konfrontation stimulieren und so die Wahrscheinlichkeit für einen dauerhaften Abbau ihrer Sprechangst steigern.
Virtuelles Training für Fear of Public Speaking
Konzeption einer individualisierbaren Trainingsanwendung zur Nutzung in einer flexiblen audiovisuellen Stereoprojektionseinrichtung