transfer 15(3) » Medienpolitik

Strategische Institutionalisierung durch Medienorganisationen

Der Fall des Leistungsschutzrechtes

Supraorganisationale Rahmenbedingungen sind keine unbeeinflussbaren Datenparameter, sondern können als Institutionen verstanden werden, auf deren Ausgestaltung Organisationen interessengeleitet Einfluss nehmen. In der Arbeit wird ein strukturationstheoretisch integrierter Neo-Institutionalismus als Theorierahmen entwickelt, in welchem die strategische Institutionalisierung durch Medienorganisationen rekonstruiert und verstanden werden kann. Anhand einer empirischen Rekonstruktion der Debatte um ein Leistungsschutzrecht für Presseverlage können materialgeleitet-differenzierte Strategien der Einflussnahme bestimmt werden, die Presseverlage in der Diskussion verfolgten. Die interpretative Rückführung dieser Strategien in den Theorierahmen ermöglicht es, Wege der strategischen Institutionalisierung durch Presseverlage – beispielhaft für Medienorganisationen – aufzuzeigen und kritisch einzuordnen. Die abschließende Diskussion eröffnet mögliche Folgen eines Leistungsschutzrechtes und zeigt Anschlussstellen für weitere Forschung im Theorierahmen auf.