Die Einbettung von Journalisten in militärische Kampfeinheiten – das so genannte Embedding – hat neue Fragen zu Objektivität und Kriegsberichterstattung aufgeworfen. Die Arbeit versucht daher nachzuzeichnen, wie das Embedding die Objektivität der Kriegsberichterstattung in der Wahrnehmung der Journalisten beeinflusst.
Datengrundlage ist eine Sekundäranalyse von problemzentrierten Interviews mit sieben deutschen Journalisten, die im Irakkrieg 2003 in militärischen Einheiten eingebettet waren. Die Arbeit setzt sich mit der Thematik zunächst aus einer historischen Perspektive auseinander, wobei sich gezeigt hat, dass das Embedding keineswegs ein neues Element der Kriegsberichterstattung ist. Daraufhin wird der Forschungsstand systematisiert. Dies geschieht insbesondere im Hinblick auf die Arbeitsbedingungen sowie Propaganda- und Zensurmaßnahmen, mit denen die eingebetteten Journalisten konfrontiert wurden. Darüber hinaus wird die wissenschaftliche Debatte zum Verständnis von Objektivität aufgearbeitet.
Die Analyse der Interviews mit eingebetteten deutschen Korrespondenten vermittelt ein konsistentes Bild: Aus der Sicht der beteiligten Journalisten scheint das Embedding, wie es während des Irakkrieges von 2003 stattgefunden hat, keinen herausragenden Einfluss auf die Objektivität ihrer Berichterstattung zu haben.
Embedding und Objektivität
Kriegsberichterstattung im Irakkrieg 2003 aus der Sicht der Journalisten