Neben zahlreichen Untersuchungen zur Kriminalberichterstattung findet sich zum Verhältnis zwischen Medien und Polizei nur wenig wissenschaftliche Auseinandersetzung. Der praktische Alltag von PolizistInnen und JournalistInnen, rechtliche Vorgaben und ethische Grundsätze der Berufsgruppen lassen sich – wenn überhaupt – nur in Praktikerliteratur aus Deutschland finden. Die Arbeit füllt eine Forschungslücke, indem sie die speziell österreichische Situation aufarbeitet.
Medien und Polizei werden anhand ihrer Aufgaben und Funktionen charakterisiert, die rechtlichen Bestimmungen dargelegt, sowie ein Berufsbild des/der PolizeireporterIn und des/der Polizeipressesprecherin erstellt.
Bestehende Thesen zum Verhältnis von Politik und Medien übertragen auf das Verhältnis zwischen Medien und Polizei erlauben das Verhältnis anhand der Kategorien „Autonomie“, „Instrumentalisierung“, „Interdependenz“ und „Symbiose“ zu fassen. Die Positionen der Praktiker werden durch Experteninterviews mit elf Salzburger Journalisten und Polizisten ermittelt.
Die Literatur zeigt einerseits ein dependentes Verhältnis zwischen Medien und Polizei, da polizeiliche Pressearbeit zur Handhabung der Medien eingesetzt wird. Andererseits ein interdepentes Verhältnis, welches sich im Tausch von Publizität mit Information zeigt. Die Ergebnisse der Befragung haben gezeigt, dass das Potential der polizeilichen Pressearbeit nicht, wie von den Journalisten gewünscht, vollends ausgeschöpft wird.
Das Verhältnis zwischen Polizei und Massenmedien in Österreich
Eine Erhebung im Raum Salzburg anhand von Experteninterviews