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Euroskeptizismus

Ein Vergleich des Euroskeptizismus in Politik, Medien und der Bevölkerung im Vereinigten Königreich von Großbritannien und in der Tschechischen Republik

Seit der Ablehnung des Vertrages von Lissabon bei der Volksabstimmung in Irland im Juni 2009 wurden die Berichte in den Medien über „Euroskeptizismus“ in Europa immer häufiger. Daher schien es eine lohnende Aufgabe zu sein, einen Vergleich dieser skeptischen Einstellung gegenüber der Europäischen Einigung und ihren Institutionen in verschiedenen Ländern Europas zu erarbeiten.
Die beiden Länder Tschechien und Großbritannien wurden für diesen Vergleich ausgewählt, – vor dem neuen, diesmal zustimmenden Referendum in Irland – weil sie einerseits sehr unterschiedlich sind und andererseits auffallende Ähnlichkeiten aufweisen. Unterschiedlich sind sie aufgrund ihrer Geschichte und politischen Lage, nicht zuletzt wegen ihrer langjährigen Zugehörigkeit zu verfeindeten politischen Blöcken. Ähnlich ist die in beiden Ländern besonders kritische Haltung von Teilen ihrer politischen Eliten gegenüber der europäischen Einigung. Dieser Vergleich sollte die Politik, die nationalen Medien und soweit wie möglich die Bevölkerung einbeziehen.
Als Ergebnis der Untersuchungen ist festzustellen, dass in beiden Ländern der Euroskeptizismus in den verschiedensten Ausprägungen stark verbreitet ist, sowohl bei Politikern, den Medien und der Bevölkerung. Die Motive dafür sind in den beiden Ländern ganz ähnlich und rühren vor allem aus der Angst vor wirtschaftlichen Nachteilen für die eigene Person oder für das eigene Land, sowie aus der Abneigung gegen die Einschränkung der nationalen Souveränität.