Medien sind aufgrund ihrer Vermittlungsfunktion wichtiger denn je für das politische System. Kein Wunder also, dass das Verhältnis von Politik und Medien zum Forschungsobjekt der Kommunikationswissenschaft wird. Die Arbeit gliedert sich in genau diesen Forschungsbereich der Politischen Kommunikation ein. Zielsetzung ist es, Autobiographien hinsichtlich des darin enthaltenen Medien- und Journalistenbildes zu analysieren und somit theoretische Befunde aus der Wissenschaft mit der Alltagswahrnehmung von Politikern zu vergleichen. Dabei wird davon ausgegangen, dass Politiker – genau wie jeder Bürger – eine mehr oder weniger konkrete Vorstellung von der Wirkung der Medien und deren Stellung in der Gesellschaft haben. Untersucht wurden die Autobiographien von sechs Politikern: ein zeitgeschichtliches Trio – Gerhard Schröder, Joschka Fischer und US-Außenministerin Madeleine Albright, außerdem Klaus Wowereit und Heide Simonis, als Vertreter der Landespolitik, sowie Willy Brandt, als Politiker einer anderen Generation.
Die qualitative Inhaltsanalyse ist eingebettet in vorhandene Theorien aus der Wirkungsforschung und dem Bereich der Politischen Kommunikation. Aus dem theoretischen Teil wurde ein Kategoriensystem abgeleitet, das als Untersuchungsinstrument diente. Das Ergebnis: Der Prozess der Mediatisierung der Politik wird beispielsweise von den Politikern sehr häufig benannt und auch reflektiert. Vorstellungen über die Wirkung von Medien sind dagegen weniger differenziert.
Medien und Politik – eine Hassliebe?
Eine Analyse des Verhältnisses von Politik und Medien anhand von Autobiographien ausgewählter Politiker