In der Arbeit steht die Frage nach Medienthemen in interpersonaler Kommunikation im Zentrum der Betrachtung. Dabei handelt es sich um eine Exploration: In vielen Ansätzen und Theorien – angefangen vom Zwei-Stufen-Fluss bis zum Agenda-Setting-Ansatz – wird davon ausgegangen, dass sich Menschen über Medien und Medienthemen unterhalten. Im theoretischen Teil der Arbeit erfolgt deswegen eine Verortung der interpersonalen Kommunikation über Medienthemen in verschiedenen Ansätzen. Daraus wird die Forschungsfrage abgeleitet, welche sich in zwei Unterfragen gliedert: 1. An welchen Stellen im Gespräch tauchen Verweise auf Medienthemen auf? 2. Welche Funktion haben diese Verweise für die Gesprächsteilnehmer?
In einer Kneipe in Leipzig wurden Gespräche von acht verschiedenen Gruppen beobachtet, aufgenommen und anschließend analysiert.
Es zeigte sich, dass Medien und Medienthemen den Alltag der Bevölkerung durchdrungen haben und dass auch in Gesprächen ganz selbstverständlich auf sie eingegangen wird. Die meisten Medienverweise waren in Alltagsbeschreibungen eingebettet. Allerdings gab es auch Diskussionen über Themen, die von den Medien evoziert wurden. Inhaltlich gesehen können Medienverweise also die verschiedensten Funktionen erfüllen. Dabei tauchten die Medienverweise überwiegend im Hauptteil der Gespräche auf.
Bei der Interpretation der Ergebnisse gilt es jedoch die Besonderheiten der sozialen Situation ‚Kneipe‘ zu berücksichtigen.
Mediengespräche
Eine Analyse der Funktion von Verweisen auf Massenmedien in interpersonaler Kommunikation