Zwischen Elvis Presley und den Sex Pistols liegen aufregende 20 Jahre. Popgeschichte, aber auch Mediengeschichte. Es vollzog sich ein dramatischer kultureller Wertewandel, der sich in den Medien widerspiegelt: 1956 begann mit der ersten Presley-Titelgeschichte im Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL eine Revolution in Sachen Publizistik. Es bildete sich, parallel zum Aufblühen der internationalen Popszene, ein neues kulturjournalistisches Genre heraus: die Pop-Kritik.
In den 1950er Jahren reagierten die Autoren auf das neue Massenphänomen mit Abwehr und Denunziation. Selbst in den 1960ern, in der Hochphase des Pop blieben sie besorgt und distanziert. Erst nach dem Beatles-Lob des amerikanischen Stardirigenten Leonard Bernstein und dem Beatles-Album ‚Sergeant Pepper‘ (1967) wurde Pop mit offeneren Ohren gehört. 1966 wurde das Jazzmagazin SOUNDS gegründet, das sich ab 1968 auch vorsichtig progressivem Pop öffnete. Die 1970er brachten die Integration der Popmusik im Hörfunk und in der Presse, SOUNDS entwickelte sich zu einer ‚Zeitschrift für Popmusik‘. Punk irritierte 1977 die jetzt schon popsozialisierten Journalisten ein weiteres Mal – dieses Mal aber gaben sie sich begeistert und passten sich dem Trend kritiklos an.
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