Interpersonale Kommunikationsformen, die ‚gestern’ noch niemand kannte, prägen heute unseren kommunikativen Alltag. Vor dem Hintergrund der expansiven Neudefinition unseres interpersonalen Kommunikationshorizonts versteht sich diese Studie als Beitrag, die Nutzung von Individualmedien und ihre kommunikativen Funktionen zu erhellen.
Im Mittelpunkt der Arbeit stehen dabei die Entwicklung und Überprüfung eines Modells zur Erklärung interpersonaler Mediennutzung. Das ‚Modell gratifikationsgeleiteter Mediennutzung‘ führt den Uses-and-Gratifications-Approach quantitativ prüfbar zusammen mit den bisherigen Erkenntnissen zur Nutzung von Individualmedien. Überprüft wird das Modell am Beispiel der SMS-Nutzung.
Ausgehend vom Modell gratifikationsgeleiteter Mediennutzung werden in einem zweiten Teil der Arbeit die Funktionsprofile der wichtigsten Medien interpersonaler Kommunikation – Telefon, Handy, SMS, E-Mail und Instant Messaging – nachgezeichnet. Leitfrage dabei ist, aus welchen Motiven heraus und in welchen Kommunikationskontexten ein bestimmtes Individualmedium gewählt wird.
Die empirische Umsetzung der Studie erfolgte anhand zweier Befragungen. In einer Vorstudie wurden 50 Studierende, in der Hauptstudie 271 Studierende befragt.
Die Ergebnisse der Studie bestätigen das Modell gratifikationsgeleiteter Mediennutzung. Insbesondere die gesuchten Gratifikationen kristallisieren sich als zentrale Impulsgeber der SMS-Nutzung heraus.