Ziel der Arbeit war, die mediale Wirkung von Tabubrüchen am Beispiel Madonna zu untersuchen. Ausgangspunkt sind zwei Ansätze: Tabubruch fungiert als Methode, Karriere zu machen und stellt einen Beitrag zur gesellschaftlichen Kommunikation dar.
Die Frage, wie Ereignisse allgemein Eingang in die Berichterstattung finden, wird unter Berücksichtigung des Einflusses der PR auf die Themensetzung der Medien mittels Gatekeeper-Konzept, Nachrichtenwerttheorie und Agenda-Setting- Ansatz erklärt. Für die Analyse des Medienphänomens Madonna kommt die Hermeneutische Interpretation zur Anwendung. Zum besseren Verständnis der Wirksamkeit von Madonnas Tabubrüchen widmet sich die Arbeit dem Begriff Tabu und seiner gesellschaftlichen Funktion. Da Tabus oft mit Sexualität in Verbindung stehen, wird der Stellenwert von Sexualität in der Gesellschaft näher beleuchtet. Die Arbeit setzt sich ebenso mit dem Star-Phänomen im Allgemeinen und dem Musikstar im Speziellen auseinander. Leben und Werk sowie besonders kontroversielle Musikvideos und Handlungen der Sängerin stehen im Zentrum.
Madonna verstößt gegen allgemein vorherrschende Sexualvorstellungen und gegen dominante moralische, sittliche und gesellschaftliche Einstellungen und Verhaltensweisen. Sie nutzt die Wirkung dieser bestens inszenierten Verstöße, um sich in Szene zu setzen und die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Tabubrüche haben ihre Karriere im Musikbusiness vorangetrieben und mehrmals zu öffentlich ausgetragenen Diskussionen geführt.