Um qualitativen Journalismus zukünftig zu finanzieren, sind Innovationen gefragt. Die vorliegende Masterarbeit untersucht eine innovative Form der Publikumsfinanzierung – das solidarisches Finanzierungsmodell – anhand des Fallbeispiels einer gedruckten Zeitschrift. Unter welchen Bedingungen kann es funktionieren? Und wie wirkt es sich auf die Qualität des Journalismus aus?
Um diese Fragen zu beantworten, wird das Fallbeispiel der Zeitschrift „Oya“ mit einem triangulären qualitativen Zugriff erforscht. Neben Leitfadeninterviews mit Redaktionsmitgliedern und weiteren Mitarbeiterinnen werden vielfältige Dokumente und Beobachtungsprotokolle aus den Jahren 2016 bis 2019 analysiert.
Die Arbeit zeigt, dass eine Bewertung des Fallbeispiels, die ausschließlich auf ökonomischen Kriterien basiert, zu kurz greift. Die Einführung des solidarischen Finanzierungsmodells war zu großen Teilen ideell motiviert und sollte entsprechend bewertet werden. Sie geschah im Einklang mit einer journalistischen Kultur, die an die der alternativen Presse erinnert. Als Teil dieser journalistischen Kultur haben insbesondere die Intensivierung der Beziehung zu den Leser*innen sowie die Erweiterungen der Partizipationsmöglichkeiten, wiederum Einfluss auf die journalistische Qualität.